Die Kläranlage der Stadtentwässerung Ahrensburg

Präambel

Die umweltgerechte bzw. umweltschonende Entwässerung des Siedlungsgebietes der Stadt Ahrensburg erfordert auf Grund der topografischen und naturräumliche Besonderheiten außergewöhnliche Lösungen.

Der historische Siedlungskern liegt im Bereich der Wasserscheide zwischen Wandse, Bredenbek und Ammersbek auf einer uhrglasförmig gewölbten Endmoräne und ist rings von teils moorigen und weitgehend naturbelassenen Niederungen umschlossen. Die Ahrensburger Aue, Oberlauf der Ammersbek und Alster ist ungeachtet eines Einzugsgebietes von 34 Quadratkilometer in Trockenzeiten extrem abflussschwach und zur Aufnahme von lediglich konventionell behandelten Abwässern eines Siedlungsraumes von der Größe Ahrensburg denkbar ungeeignet.

Lageplan der Kläranlage
Lageplan der Kläranlage

Bis in die achtziger Jahre bestand daher die landesplanerische Absicht, zur Entlastung von Aue, Ammersbek und Alster das seit 1956 bestehende und ständig den wachsenden Anforderungen angepasste Ahrensburger Klärwerk aufzugeben, das Schmutzwasser nach Hamburg abzuleiten und die Ausweisung von weiteren Baugebieten wegen der damit verbunden zusätzlichen Belastungen der Aue mit stoßweisen und verunreinigten Regenwasserabflüssen nur sehr restriktiv zuzulassen.

Diese ökologisch begründete Vereinbarung kam zudem den wirtschaftlichen Interessen der Hansestadt entgegen, da durch das Abwandern von Einwohnern und Betrieben ins Umland gebremst wurde.

Aus Sicht des Beginns der siebziger Jahre war der Anschluss der Kläranlage Ahrensburg an den Hauptsammler Ost erst für 1984 prognostiziert. Zirka 15 Jahre Stagnation in der städtebaulichen Entwicklung erschienen für die Stadt Ahrensburg nicht akzeptabel.

Kleines Bild mit dem Schema der Kläranlage
Fließschema Kläranlage
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Eingehende wasserwirtschaftliche Untersuchungen des Alstereinzugsgebietes und erhebliche Fortschritte in der Abwasserreinigungstechnik, die insbesondere auf der Kläranlage Ahrensburg entwickelt wurden, zeigten dann Mitte der achtziger Jahre die Möglichkeit auf, das Abwasser auch eines im landesplanerischen Sinne wünschenswerten erweiterten Siedlungsgebietes ortsnah so weitgehend zu behandeln und zu vergleichmäßigen, dass es schadlos und somit umweltgerecht eingeleitet werden könnte und damit die schwache Wasserführung der Aue zu schützen. Entsprechende Maßnahmen wurden am 01.03.1988 mit dem Abwasserbeseitigungsplan Alster für verbindlich erklärt.

Die in Ahrensburg gewonnenen Erkenntnisse waren mitbestimmend für die Festlegung der als erreichbar anzusehenden Grenzwerte für die Weitergehende Abwasserreinigung.

So entstand zwischen 1988 bis 1998 eine nahezu neue Kläranlage, mit einer außergewöhnlichen Verfahrenstechnik, natürlich nach dem neusten Stand der Technik.